Gartenwelt
Kübelpflanzen mögen es hell und kühl
Die idealen Überwinterungstemperaturen sind zwischen 5-8°Celsius. Die Wohnung oder Keller sind da eher ungeeignet. Im Keller ist es für die Pflanzen zu dunkel und in der Wohnung zu warm. Wer einen Wintergarten oder Gewächshaus sein eigen nennen kann, der hat hier einen idealen Ort für seine Pflanzen. Manche Gärtnereien bieten Pflanzenüberwinterung als Service an, einfach mal nachfragen. Wer die Möglichkeiten nicht hat, muss sich selbst eine Winterpension für seine Pflanzen bauen. Ideal sind z.B. überdachte Terrassen und Balkone. Hier besorgt man sich im Gartencenter am Besten Polsterfolie, um die Töpfe damit einzuwickeln und die offenen Flanken der "Winterpension" damit abzuhängen. Ein heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung ist perfekt fürs Winterquartier. Das ist sehr wichtig, denn die Folie wirkt bei Sonnenbestrahlung wie ein Brennglas. Im Februar/März entstehen dann schnell mal unter der Folie über 40°C . Wer dann nicht rechtzeitig lüftet, haucht seinen Pflanzen in dem "Brutkasten" schnell ihr Leben aus. Und weil auf sonnige Tage im Winter meist kalte Nächte folgen, darf man nie vergessen, die Folie spätestens abends wieder zu schließen. Bei niedrigen Temperaturen und wenig Licht im Winter brauchen die Kübelpflanzen sehr wenig Wasser und keine Nährstoffe. Letzteres ist besonders wichtig, denn die Versuchung ist groß, bei den ersten gelb oder braun verfärbten Blättern zu düngen. Dabei ist es völlig normal, wenn Kübelpflanzen über den Winter vereinzelt Blätter abwerfen. Wenn die Pflanzen mit dem Frühlingsbeginn wieder zu neuem Leben erwachen, ist der Zeitpunkt für vermehrtes giessen und Düngung gekommen. Die Folie sollte wieder entfernt werden wenn die Temperaturen auch nachts nicht mehr unter 10 ′C fallen.
Schutzzelt aus Polsterfolie bauen
Solch ein Zelt ist schnell zusammengezimmert. Dazu benötigt man nur drei handelsübliche Dachlatten von 2 bis drei Metern Länge, je nachdem wie groß das Winterquartier für seine Pflanzen werden soll. Die Latten werden einfach als Dreibein gegeneinander aufgestellt und oben zusammen geschraubt. Damit die Folie später nicht ausreisst, stülpt man einfach einen Blumentopf über die Spitze.
Nun wird eine dicke Luftpolsterfolie, ca . 4m x 5m, am „Eingang“ mit Reisnägeln fixiert, um das Gestell gespannt und das andere Ende mit Klemmen befestigt. Je größer der Luftraum unter der Folie, umso besser ist das Klima für die Pflanzen. Oben wird die Folie zusammen gebunden, unten mit Steinen beschwert.
Nach Möglichkeit sollten keine Blätter die Folie berühren. Wegen des Schwitzwassers an der Folie können die Blätter faulen und bei Extremtemperaturen Erfrierungen erleiden. Letzlich ist das aber nicht so schlimm, weil wir die Pflanzen im Frühjahr ohnehin zurückschneiden.
Ist das Pflanzenzelt dicht, empfiehlt es sich einen Frostwächter hinein zu stellen. Für bis zu 10m³ Luftraum reicht ein 1000 Watt Heizer vollkommen aus. Das Problem bei Heizgebläsen ist, dass die Warmluft die Pflanzen nicht direkt anblasen darf. Das wäre zu heiß und außerdem würden so die Pflanzen in wenigen Stunden austrocknen. Deshalb ist im unteren Bereich eine Fläche freizuhalten, wo die Warmluft schadlos ausströmen und sich dann verteilen kann.
So gerüstet, kann der Winter kommen. Natürlich schauen sie ab und zu mal nach Ihren Pflanzen. Giessen brauchen Sie nicht viel, wenn der Heizer nicht die Erde austrocknet. Fühlen Sie am besten mit den Fingern und im Zweifel gilt: lieber zu trocken als zu feucht! In milden Perioden ohne Frostgefahr freuen sich Ihre Pflanzen, wenn Sie das Folienzelt ein wenig öffnen.
Viel Erfolg mit der Überwinterung!