Gesundheitswelt

Viele Anbieter wittern in Zeiten von Corona mit FFP-Masken das große Geschäft. So wurden in den vergangenen Monaten viele Masken  mit Phantasie-Zertifizierungen oder falschen Aufdrucken auf den Markt geworfen. Bei den vermeintlich sicheren Atemschutzmasken fehlt häufig die CE-Kennzeichnung oder es werden Prüfnummern nicht vorhandener Prüfstellen aufgedruckt. Der Einfallsreichtum ist groß.  Gefälschte Masken werden nicht nur Online via Internet, sondern leider sogar in Apotheken verkauft, teils zu utopischen Preisen. Dabei muss legales gar nicht mal so teuer sein. Ein 100er Pack FFP3 -Schutzmasken lässt sich beispielsweise über die Plattform Aliexpress direkt aus China schon für ca. 30.00 Euro ordern, FFP2 gibt es für die Hälfte. Ca. 4 Wochen Lieferzeit muss man aber einplanen.

Doch woran erkennt man ob die Masken die Anforderungen erfüllen ?

Auf der Maske muss das CE-Kennzeichen mit der vierstelligen Nummer der Zertifizierungsstelle stehen, sowie die FFP Schutzstufe, die EN-Norm, der Herstellername und die Artikelnummer. Die Konformitätserklärung des Herstellers findet sich in der Packung oder ist online verfügbar. Anhand der vierstelligen Prüfziffernfolge hinter dem CE kann z.B. über die „Nando“-Datenbank der Europäischen Kommission geprüft werden, ob die auf der Maske aufgedruckte Stelle überhaupt persönliche Schutzausrüstung (PSA) überprüfen darf. Diese benannten Stellen sind über ganz Europa verteilt. Dabei ist es dem Hersteller der Maske überlassen, mit welcher Zertifizierungsstelle er zusammen arbeitet.

Beispiel: CE 0161 - ASOCIACION DE INVESTIGACION DE LA INDUSTRIA TEXTIL mit Sitz in Spanien

Welche Stellen sind zugelassen ?

Der nachfolgenden Liste lassen sich alle zugelassenen Prüfstellen für gültige CE-Zertifizierungen von Atemschutzmasken entnehmen. Ausschließlich CE-Kennzeichnungen mit diesen Nummern sind gültige CE Kennzeichnungen für Atemschutzmasken.

(Quelle: NANDO Datenbank / Europäische Kommision / ohne Gewähr) 

Großbritannien*: Trotz BREXIT behalten alle vor dem 01.01.2021 ausgestellten Zertifikate, von Prüfinstituten aus Großbritannien, bzw. bereits importierte Waren ihre Gültigkeit.

Ungültige CE-Kennzeichnung für Atemschutzmasken

Die folgenden benannten Stellen sind keine zugelassenen Prüfstellen zur Zertifizierung von Atemschutzmasken gemäß EU Richtlinie 2016/425, werden aber gerne von Fälschern verwendet. Sieht ja damit auch täuschend echt aus.

(Quelle: NANDO Datenbank / Europäische Kommision / ohne Gewähr) 

FFP Schutzstufe (Klasse)

Sehr wichtig ist die Kennzeichnung der Schutzstufe, welcher diese Maske entspricht. Die Bezeichnung „NR“ (non reusable) bedeutet, dass diese Maske für den einmaligen Gebrauch vorgesehen ist. Die insgesamt maximale Nutzungsdauer solch einer Maske beträgt 8 Stunden. 
Beispiel: FFP2 NR

• FFP1: Filterwirkung >= 80%
• FFP2: Filterwirkung >= 94%
• FFP3: Filterwirkung >= 99%

Standards und Normen

FFP Masken müssen mindestens gemäß der EN 149:2001+A1:2009 (Filtrierende Halbmasken zum Schutz gegen Partikel) bzw. DIN EN 149:2009-08 geprüft sein. Diese Norm im Zusammenhang mit der Schutzstufe (z.B. FFP2 NR) muss auf der Maske abgedruckt sein. Weiterhin müssen FFP Masken der EU-Verordnung 2016/425 entsprechen um der Persönlichen Schutzausrüstung Kategorie III zu entsprechen und somit für komplexe Risiken während Labor- und professionellen Reinigungsarbeiten geeignet zu sein.

Hersteller- und Produktname

Weiterhin ist es zwingend notwendig, dass sich auf der Maske der Hersteller so wie der Produktname zur Zuordnung von Informationen, Prüfprotokollen und Zertifikaten befinden.