Die Tage werden wieder merklich länger, die Sonne steht täglich höher am Himmel, die Natur erwacht ganz allmählich aus ihrem Winterschlaf. Vielen Gartenbesitzern beginnt es schon jetzt in den Fingern zu jucken, sie freuen sich endlich wieder loslegen zu können. Das hat auch der Handel begriffen. Oft viel zu früh werden Angebote mit Produkten für das Frühjahr angepriesen, gefühlt irgendwie jedes Jahr früher. Doch wer zu früh startet, der startet zwei Mal, oft mit doppelten Kosten. So gilt auch hier, auf das richtige Timing kommt es an.
Frühjahrspflege
Für den reibungslosen Saisonbeginn kann man jetzt im Februar schon mit der Überprüfung der Gerätschaften starten. So lassen sie sich ohne Hektik und Stress warten, reparieren und ggf. austauschen, damit sie am Start sind, wenn es wirklich losgeht. Die Messer vom Rasenmäher schärfen, Lager fetten, im Grasauswurf die letzten Grasreste der Vorjahressaison entfernen, Teichfreunde können ihr Gewässer von Verunreinigungen und Herbstlaub befreien, Pumpen, Filter und Wasserspiele auf den Einsatz vorbereiten. Die Wassersammelbehälter für die Gartenbewässerung lassen sich jetzt auch schon auf die neue Saison vorbereiten. Einige Anregungen und Hinweise gibt es unter den nachfolgenden Tabs.
Pflanzen
Kübelpflanzen
Pflanzen im Kübel benötigen gerade zu Beginn der Wachstumsperiode genug Nährstoffe. Ab Ende März kann man starten sie umzutopfen und in frische Erde setzen. Sobald das Thermometer signalisiert, es ist Zeit für den Terasseneinsatz, kann man seine Kübelpflanzen aus dem Winterquartier holen.
Wichtig: Bis zu den Eisheiligen kann es des nachts immer noch frieren und die ganzen Bemühungen um seine Schützlinge den Garaus machen. Auf der sicheren Seite ist man, wenn die Außentemperaturen nachts nicht mehr in den einstelligen Bereich fallen.
Gemüsepflanzen
Gemüsepflanzen wie Tomaten, Salate, Auberginen lassen sich gut auf der Fensterbank in den im Handel erhältlichen Anzuchtsets vorziehen. Dabei die Anweisung auf der Samentüte beachten.
Gemüsesaat
Wer nicht vorziehen möchte kann bei geeigneten Temperaturen auch gleich recht früh im Freien aussähen. Ist der Bodenfrost Geschichte, werden beispielsweise die Saaten von Spinat, Salat und Radieschen in die Erde gebracht.
Grassamen
Hat der Rasen seinen Schnitt erhalten und wurde ggf. vertikultiert, können die nun sichtbaren, schadhaften Stellen mit einer Rasenmischung nachgesät werden. Auch ist das Frühjahr der ideale Zeitpunkt für eine Rasenneuanlage. Dabei auf den Standort achten. Die allseits beliebte Berliner Mischung ist nicht immer das Non plus Ultra. Für schattige Flächen z.B. gibt es spezielle Samenmischungen, um auch dort einen schönen Rasen zu ermöglichen.
Ziersträucher
Containerware lässt sich so ziemlich das ganze Jahr in die Erde bringen. Bodenfrostperioden sollten jedoch abgewartet werden. Nach dem Pflanzen sind die Neuankömmlinge im Garten gut zu wässern.
Beetstauden
Staudengewächse sollten vor dem Pflanzen für ein besseres Anwachsen für ca. 10 Minuten gewässert werden.
Blumenzwiebeln
Die Zwiebeln von Sommerblühern kommen mit Frühlingsbeginn Ende März in den Gartenboden. Ist der Frühling voll durchgestartet, so Ende April, können auch die im Herbst eingelagerten Sorten in die Erde, beispielsweise die Dahlien.
Gemüsesaat
Gemüsesaaten haben vielfältige Anforderungen an ihre Umwelt. Auf den Tütchen und Packungen sind entsprechende Hinweise des Saatgutherstellers zu finden. Aussatzeitpunkt, Keimung, Abstand der Pflanzen zu einander, Erntezeitpunkt sind nur eine Auswahl der Angaben. Ansprüche der Pfanzen an den Standort, Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit und weitere Besonderheiten sind weitere. Diese gilt es individuell zu beachten, um erfolgreich ernten zu können. Wichtig ist auch Erkrankungen der Pflanzen vorzubeugen und Maßnahmen gegen einen möglichen Schdädlingsbefall zu ergreifen. Dabei lieber auf biologische Waffen zurückgreifen, statt zur Chemiekeule. Gegen Schnecken wirken Schneckenbarrieren und engmaschige Netze, welche über die Jungpflanzen gespannt und sicher befestigt werden. Netze helfen auch erfolgreich gegen alles was fliegen kann und ebenfalls Appetit auf unsere leckeren Anzuchten hat.
Beete anlegen
Plant man die Anlage eines neuen Pflanzbeetes, bestimmen die Bedürfnisse der Bepfanzung die Reise. Die Pflanzen für das neue Beet sollten vorrangig nach den Gegebenheiten des Standorts und erst dann nach der optischen Harmonie des Gesamtbildes ausgewählt werden. Aus beiden Gesichtspunkten gilt es ein harmonisches Miteinander zu bilden. Zu leichteren Pflege und Anlage ist es ideal, wenn das Beet mit einer Schubkarre zu erreichen ist.
So wird es gemacht:
Erst die Ausmaße mit einer Schnur abstecken. Wildpfanzen und alte Gräser ausstechen und vollständig entfernen. Dabei auch an Wurzelreste denken, damit der Wildwuchs nicht später wieder zurück kehrt. Im nächsten Schritt die Erde umgraben und auflockern. Steine und Äste dabei absammeln. Ggf. die Erde durch ein Durchwurfgitter sieben. Zur Bodenverbesserung nun Kompost von seinem Komposthaufen mit einarbeiten oder wer das nicht hat, auf Hornspäne und Pflanzsubstrat aus dem Fachhandel zurück greifen. Erst dann die neuen Beetpflanzen in die Erde bringen.
Blumenzwiebeln
Die Zwiebeln für die Sommerblüher werden, je nach Sorte und Witterung, zu unterschiedlichen Zeitpunkten gepflanzt. Pauschal gilt: Immer die Produktbeschreibungen beachten, denn Pflanztiefe und Abstände variieren genau so, wie die Bedürfnisse und charakteristischen Eigenschaften der Pflanzen. Damit das Ausbringen der Zwiebeln leichter von der Hand geht, sollte man auf eine geeignete Blumenzwiebelpflanzhilfe aus dem Gartenfachmarkt zurück greifen. Mit diesem Hilfswerkzeug kann recht simpel das Planzloch in der richtige Tiefe und Größe ausgehoben werden. Hat man das Loch geschaffen, die Zwiebel mit der Spitze nach oben in die Erde legen, damit bedecken und die Erde andrücken. Wer mag kann auch mehrere Zwiebeln gruppieren.
Tipp:
Für den Schutz der Blumenzwiebeln gibt es Zwiebelpfanzkörbe, in welche die Zwiebeln zuerst eingesetzt werden. Dann diese Zwiebelpflanzkörbe in den Garten pflanzen. Die Körbe bieten etwas Schutz gegen Schneckenfrass und erleichtern das Einlagern der Zwiebeln nach der Blühperiode im Herbst. Zusätzlich sollten auch hier wieder Schneckenbarrieren zum Einsatz kommen.
Zierbeete
Bei der Zierbeetanlage sollte ein besonders Augenmerk auf die unterschiedlichen Wuchshöhen der Pflanzen gelegt werden. Ein harmonischeres Bild ergibt sich, wenn von klein nach groß gepflanzt wird. Blaukissen, Bodendecker, kleine immergrüne Pflanzen wirken gut, wenn sie von höherwüchsen Pflanzen, wie beispielsweise höherwüchsige Solitärpflanzen umrahmt werden. In der nächsten Reihe kann dann Salbei, Fetthenne, Lavendel oder ähnliches wachsen. Die größten Pflanzen kommen in die Mitte. Handelt es sich um ein Beet am Gartenzaun oder einer Hauswand, bilden die größten Pflanzen die hinterste Reihe.
Wissenswertes
Ein nicht zu begrüßender Trend sind die "Kieselsteinwüsten" mit nur noch ganz wenigen Pflanzen geworden, welche beim Artensterben auf Grund immer kleiner werdenen Lebensräumen kräftig mithelfen. In einigen Bundesländern sind sie deshalb auch schon verboten. Als Gartenliebhaber brauchen wir die Insekten zur Bestäubung unserer Pflanzen für eine reiche Ernte und erfreuen uns gerne am Gesang der Vögel. Dabei helfen Sie uns auch beim dezimieren unerwünschter Pflanzenschädlinge. So manch lästiges Insekt landet in ihren Mägen. Bietet man den gefiederten Freunden eine attraktive Brutstätte, welche räubersicher und wettergeschützt aufgehängt wird, trägt man als Gartenfreund/in nicht unerheblich zur Arterhaltung bei. Bekämpft man nicht jedes unerwünsche Kraut gleich mit der Chemie, freut sich die Insektenwelt. Das Schöne daran, Brennessel, Girsch, Löwenzahn und Co. machen sich vorzüglich in der Küche und das völlig gratis. Rezepte finden sich hier in der Küchenwelt. Lassen wir doch die Natur wieder mehr gewähren, wir profitieren alle davon.
Allgemeine Pflege
Zurückschneiden
Immergrüne Hecken und Gehölze können ab Mitte März in die gewünschte Form gebracht werden. Anfang April folgen Rosen, sommergrüne Gräser, Teichpfanzen usw. , wo der Schnitt ihnen zu einem besseren Wachstum verhelfen soll.
Rasen
Den Rasen von heruntergefallenen Astteilen und den letzten Herbstlaubresten befreien. Zum Mäher greifen und der Rasenfläche den ersten Schnitt der Saison verpassen. Dieser sollte nicht zu kurz ausfallen. Danach mit dem Vertikultierer ggf. Moos und Unkräuter entfernen. Bei Bedarf düngen und nachsäen.
Boden
Bevor es mit der Bepflanzug losgeht, ist der Boden entsprechend vorzubereiten. Abgestorbene Pflnzenreste aus der vorherigen Saison, Laub und Steine entfernen. Dann folgen die nächsten Arbeitsschritte - aufreißen, lockern, krümeln und jäten. Wer hat, arbeitet nun von seinem Komposthaufen seinen selbstgewonnenen Kompost ein, wer nicht hat kann auf Pflanzsubstrate aus dem Gartenfachmarkt zurück greifen.
Wege und Terassen
Seine Pflasterflächen, Wege und Terasse sollte man nun säubern und mit geeigneten Reinigungsmitteln von Grünbelag befreien, ggf. entstandene Frostschäden beseitigen.
Farbe ins Spiel bringen
Die Holzflächen wie Gartenzaun, Gartenmöbel aus Holz und Terassendielen können nun bei Bedarf gesäubert und der Grauschleier entfernt werden. Anschliessend die Anstriche z.B. mit geeignetem Holzöl wieder auffrischen, um den alten Glanz zurück zu erhalten.