Rasen vertikutieren – sinnvoll oder nicht?
Über kaum ein Thema streiten sich Hobby-Gärtner so sehr, wie über das Vertikutieren des Rasens. Dabei verwendet man einen sogenannten Vertikutierer, der den Rasen einschlitzt und Moos sowie altes Schnittgut herausgekämmt. Infolgedessen ist der Rasen aufgelockert, bekommt mehr Sauerstoff und wächst schneller.
Doch Vertikutieren ist umstritten: Die einen meinen, dass es dem Rasen schaden würde und man nur genügend düngen müsste – dann sehe der Rasen auch ohne Vertikutieren prima aus. Andere haben seit Jahren gute Erfahrungen mit dem Vertikutieren gemacht.
Auch Experten raten zum Vertikutieren. Allerdings unterschätzen viele, dass Vertikutieren alleine noch keinen schönen Rasen macht oder Moos dauerhaft entfernt. Unter anderem kann auch ein niedriger ph-Wert des Bodens für das Moos verantwortlich sein. Hier hilft es dann, den Rasen zu kalken.
Wann den Rasen vertikutieren?
- Den Rasen kann man vom Frühjahr bis in den Herbst hinein vertikutieren. Der beste Zeitpunkt ist jedoch im April und Mai.
- Im Frühjahr stickstoffhaltigen Dünger auf dem Rasen ausstreuen und dann den Rasen zweimal mähen.
- Ist der Rasen mindestens zweimal gemäht, kann mit dem Vertikutieren begonnen werden.
- Jedes Jahr kann man den Rasen bis zu zweimal vertikutieren, zum Beispiel im Frühling und im Herbst.
Wichtig: Der Rasen muss unbedingt trocken sein, bevor er vertikutiert wird.
Geeignete Vertikutierer gibt es im Fachhandel oder bequem online zu kaufen.
Anleitung: Rasen vertikultieren – so geht’s
Vor dem Vertikultieren sollte der Rasen frisch gemäht und trocken sein. Erst dann mit dem Vertikultieren beginnen:
- Als erstes die Höhe des Vertikultierers einstellen: Je nach Dicke des alten Schnittguts auf dem Rasen und der Dicke des Mooses sollten die Messer den Boden ein bis zwei Zentimeter tief einritzen.
- Mit dem Vertikultierer dann in langen Bahnen über den Rasen fahren, ohne länger stehen zu bleiben. Denn sonst wird der Teil des Rasens durch die Messer des Vertikultierers zu sehr geschädigt.
- Anschließend wiederholt man die Bearbeitung nun mit Querbahnen, sodass ein Schachbrettmuster entsteht.
- Das Moos und das alte Schnittgut nun mit einer Harke vom Gras herunterharken. Andernfalls setzt es sich erneut fest und die Mühe war vergebens.
- Sollte eine kahle Rasenstelle entstanden sein, dort sofort Rasen nachsäen.
Ideal ist es, wenn man nach dem Vertikultieren noch eine dünne Sandschicht von ein bis zwei Zentimetern auf den Rasen aufträgt. Der Sand sorgt dafür, dass der Boden lockerer ist und mehr Sauerstoff an das Gras gelangt.
Tipp: Wer im Mai oder Juni seinen Rasen vertikultiert, sollte ihn am Ende noch bewässern. Dann wächst der Rasen schneller nach.