Reisepass oder Personalausweis ist nicht immer ausreichend
Mit deutschen Reisedokumenten hat man eine sehr privilegierte Situaton, mit einem deutschen Reisepass in der Tasche darf man in 177 Länder dieser Erde einreisen, ohne ein Visum beantragen zu müssen. Aber dennoch, reist man in ein unbekanntes Land sind aktuelle Reiseinfos sehr hilfreich. Auch wer das Reisezeil schon des Öfteren angesteuert hat sollte sich gut informieren. Die erste Anlaufstelle dazu
ist die Homepage des Auswertigen Amts. Hier gibt es immer brandaktuelle Infos für sein Reiseziel zu Visapflichten, ggf. Reisewarnungen und vieles mehr.
Reiseinfos einfach per "Tante Google" einzuholen, davon ist eher abzuraten. Wer beispielsweise nur die Stichworte ‘Indien Visum online’ in das Suchfeld eingibt, stößt auf eine Flut von Internetseiten. Für einen Laien ist es hier schwierig bis fast unmöglich, die offiziellen Seiten zu finden. Vielmehr droht die Gefahr, auf Falschaussagen und Abzocker herein zu fallen.
Andere Länder – viele andere Sitten
Immer mehr Staaten digitalisieren ihre Visaerteilung. Das verschlankt die Verwaltung. Ebenso ist ein elektronischer Visumantrag im Regelfall schnell und einfach gestellt. Um an sein Visum zu gelangen, betritt man häufig einen wirren Dschungel, indem sich die Vorschriften ständig ändern. Jedes Land kocht gerne sein eigenes Süppchen, jedes Land hat seine Besonderheiten. Für Kenia beispielsweise kann man das Visum entweder online beantragen oder nach Ankunft auf dem Flughafen einfach ganz unkompiziert kaufen – eine reine Formalie. Viele große Reiseländer haben die Antragstellung für Visa jedoch an Vertragsunternehmen vergeben, beispielsweise China. Hier muß man sich sogar an eine offizielle Visaagentur wenden. Generell gilt, Anträge welche über Agenturen gestellt werden, werden meist schneller bearbeitet als andere, schon deswegen, weil die von Agenturen ausgefüllten Formulare keine Fragen offenlassen.
Elektronische Visa – nicht ohne Gebühr
Fühlt man sich im Dickicht der Visaanträge unsicher, hilft auch hier solch eine Agentur mit einem moderaten Aufpreis für ihre Dienstleistungen gerne weiter. Besonders wenn man eine Kreuzfahrt plant und gleich mehrere Visa benötigt ist die Unterstützung einer Visaagentur fast unverzichtbar. Hat man es als Mitglied der älteren Generation nicht so mit Computern und eher Angst seine Daten dem Netz anzuvertrauen, kommt an einer Agentur nicht vorbei.
Ob auf eigene Faust oder mit Unterstützung von Profis, ist das Antragsformular ausgefüllt, ist eine Gebühr fällig, die von Land zu Land variiert. Ein elektronisches Visum, zum Beispiel für Indien, ist vier Monate gültig und kostet derzeit 50 US-Dollar (ca. 40 Euro). Sind die Gebühren bezahlt, erhält man als Antragsteller eine Bestätigung per E-Mail. Diese muss man als Reisender nach der Ankunft auf dem Flughafen vorzeigen. Ein indischer Grenzbeamte etwa gleicht dies dann mit den Informationen auf seinem Bildschirm ab.
So ähnlich funktionieren auch die ESTA-Einreisegenehmigung für die USA oder die eTA-Genehmigung für Kanada. ESTA und eTA sind zwar keine Visa – fühlen sich aber so an: Beide müssen unbedingt vor Reiseantritt beantragt und bezahlt werden. „Die Fluggesellschaft wird einen ohne ESTA-Genehmigung oder Visum gar nicht transportieren. Falls doch würden Sie bei ihrer Ankunft vermutlich von den Immigration Authorities festgehalten und unter Auflagen des Landes auf eigene Kosten wieder verwiesen werden.
Einreise-Genehmigungen nach Kanada und in die USA im Überblick:
- ESTA (USA): Die Genehmigung ist zwei Jahre gültig und kostet 14 US-Dollar (ca. 12 Euro).
- eTA (Kanada): Hier ist die Genehmigung fünf Jahre gültig und kostet 7 Kanada-Dollar (ca. 5 Euro).
Ein erteiltes Visum ist keine Einreisegarantie
Doch aufgepasst: Ein gültiges Visum garantiert nicht automatisch die Einreise in ein Land. Die Entscheidung über die Einreise trifft immer der diensthabende Grenzbeamte am Zielort. Das Visum berechtigt zur Reise zum Zielort, aber nicht zur Einreise.
Es kann begründete, aber auch nicht nachvollziehbare Ursachen haben, dass ein Grenzbeamter trotz Visums die Einreise verweigert. Hat man als deutscher Tourist beispielsweise vor der Einreise in die USA seine Passnummer falsch in das ESTA-Formular eingetragen – etwa statt der Null den Buchstaben O – kann der Antrag vor Ort nicht aufgerufen oder zugeordnet werden. Hier kann der Traum von Amerika bereits zu Ende sein. Im schlimmsten Fall muss man auf eigene Kosten wieder die Heimreise antreten. Gerade bei seinen Reisedokumenten gilt es allergrößte Sorgfalt walten zu lassen, um keine unliebsamen Überraschungen zu erleben.