Ein elektrisierendes Jahr steht in den Startlöchern
Mit jedem Jahr haben Käufer mehr Optionen für Elektrofahrzeuge, 2019 ist da keine Ausnahme. Das Autojahr 2019 bringt so viele elektrische Neuheiten wie noch nie, was es schwierig macht sie alle aufzuzählen. Langsam kommt Schwung in die Sache, aber so richtig wird es erst ab 2020 losgehen.
Tesla
Seit Februar 2019 läuft die Auslieferung in Europa für Vorbesteller des Model 3. In Europa hat es dann drei Jahre vom tollen Präsentationsevent bis zur Straßenpräsenz gedauert. Das Ergebnis wird die Käufer dennoch glücklich machen. Vorerst gibt es nur die Long Range-Ausführung mit Allrad und 540 Km Reichweite bei einer Höchstgeschwindigkeit von 233 Km für mindestens 55.400 Euro, sowie das Model 3 Performance welches noch eine Schippe drauflegt, in 3,2 Sekunden die 100 Km/h Marke reißt und bis zu 250 Km/h beschleunigt, ab 66.100 Euro, abzüglich 2000 € Umweltbonus vom BAFA. Für dieses Geld sind freilich noch nicht die Autopilot-Funktionen freigeschaltet. Die schlagen mit 5200 € zu Buche, können aber auch später noch nachgeordert werden ( 7100 Euro ). Black is beautiful sagt man und auch bei Tesla. Die Farbe ist aufpreisfrei, ebenso die schwarze Vollederaustattung. Andere Farben kosten Aufpreis. Die von Tesla georderte Transportkapazität von 3.000 Autos pro Woche beweist aber, dass das der Beliebtheit keinen Abbruch tut. Die schon in den USA erhältliche Midrangevariante ( 45.000 USD zuzüglich Einfuhrumsatz - und Mehrwehrsteuer) kommt ab Mai 2019 auch nach Deutschland.
In der Pipeline steckt noch das Model Y. Es wird ein kleines SUV auf Basis des Model 3 werden. Tesla CEO Elon Musk hat den 15. März 2019 als potenziellen Enthüllungstermin angesprochen aber noch nicht endgültig bestätigt. Es wäre die erste Enthüllung von Tesla seit der Tesla Semi / Roadster Vorstellung im November 2017. Viele Fans können es kaum erwarten.
PSA-Gruppe
Die PSA-Gruppe mit ihrer Marke Renault bringt die zweite Generation der Zoe. Der Topseller unter den europäischen E-Autos wird wohl beim Genfer Automobilsalon (7. -17. März 2019) das Licht der Öffentlichkeit erblicken – zeitgleich mit dem nächsten Clio. Bei Leistungselektronik und Batterie wird es eine deutliche Änderung geben. Die Akkukapazität wird auf rund 50 kWh wachsen, sowie das DC-Laden per CCS eingeführt werden. Das dürfte die Beliebtheit der Zoe noch steigern.
Konkurrenz bekommt die Zoe aus eigenem Haus. Zusammen mit den Chinesen hat der PSA-Konzern den DS-3 E-Tense Crossback auf die Räder gestellt. Die Eckdaten der Plattform sind 50 kWh Batteriekapazität, 100 kW Motorleistung und neben dem DC-Laden serienmäßig dreiphasiges AC-Laden. Von diesem Packet profitieren auch die elektrischen Nachfolger der PSA Marken, der Peugeot 208 und der Opel Corsa. Ein viertes Modell auf gleicher Technikbasis von der Marke Citroen ist auch in der Pipeline. Der Basispreis soll bei rund 30.000 Euro liegen.
Audi
Audi hat nach der erneuerten Typprüfung des e-tron quattro mit der eigentlich schon für 2018 geplante Auslieferung soeben gestartet. Der E-tron kann ab 79.500 Euro geordert werden. Die Aufpreisliste ist, wie bei den klassischen Herstellern üblich, recht lang. Die auf 200 Exemplare limitierte "First Edition" für 105.000 Euro soll schon vergriffen sein. Probefahrten für Kaufinteressenten sind noch bis Mitte März am Münchener Flughafen buchbar.
Im Laufe des Jahres möchte Audi auch noch die Schrägheckvariante e-tron Sportback vorstellen und den e-tron GT
ankündigen. Letzterer steht auf der Premium Platform Electric (PPE) von Porsche, arbeitet also mit 800 Volt Batteriespannung.
Porsche Tycan
Der Porsche Taycan wiederum soll seine Premiere auf der IAA in Frankfurt ( 12. - 22. September 2019 )feiern. Flach, stark, schnell – der Taycan erregt das Interesse der internationalen Kunden stark, und er wird zu Beginn eher verteilt als verkauft werden. Geld spielt bei den Käufern der Marke erfahrungsgemäß eher eine nebensächliche Rolle. Das Gefühl, den ersten Batterie-elektrischen Porsche zu fahren, dagegen spielt mutmaßlich die erste Geige.
Hyundai Motor Group
Die Hyundai Motor Group aus Südkorea mit ihren Marken Hyundai und Kia ist eine der schon führenden Marken im E-Segment. Das wird noch ausgebaut. 2019 werden sich viele Kunden auf die Auslieferung ihres Kona Elektro oder Nexo freuen dürfen.
Die wichtigste Neuheit für Hyundai dürfte das Facelift ihres Erfolgsmodells Ioniq sein, dem aktuell sparsamsten Batterie-elektrischen Auto. Gerechnet wird mit einer auf mehr als 40 kWh gewachsenen Akkukapazität bei zivilen Preisen. Viele Interessenten, welche das Auto bisher gut fanden aber wegen des kleinen Akkus nicht geordert haben, dürfte es freuen.
Kia wird den bereits vorgestellten e-Niro in den beiden aus dem Hyundai Kona Elektro bekannten Leistungsvarianten vorstellen, wobei der Kia bei gleichem Grundkonzept des Kona rund 20 Zentimeter länger und entsprechend geräumiger ist.
Zum e-Niro gesellt sich der besonders in Norwegen stark nachgefragte Sauberwürfel e-Soul.
Japanische Neuheiten
Für die Japaner gilt wie gehabt die fortwährende Verbesserung des Bestehenden. Nissan verkauft seinen E-Bestseller, den Leaf 2, demnächst mit einem größeren Akkupack mit mehr Reichweite und 60 kWh Batteriekapazität.
Der Honda Urban EV kommt, ein BEV auf den die Vorfreude groß ist. Während die Studie nur zwei Türen hatte, wird die Serienversion ein Viertürer sein. Die Fotos derPrototypen zeigen, dass hier ein gut proportioniertes und recht gefälliges Auto mit einer Ähnlichkeit zum Golf1 entstanden ist. Klasse Sache.
Deutsche Startups
Ende der zweiten Jahreshälfte fängt voraussichtlich die Auftragsfertigung des Sion von Sono Motors an. Das viertürige Elektroauto mit einer bei ElringKlinger zusammengebauten 35 kWh-Batterie und 163 PS Continental-Motor, wird mit voraussichtlich 25.500 Euro zwar viel teurer als zu Beginn erhofft ( 16.000 Euro fürs Fahrzeug wie gehabt, plus 9.500 Akkupreis), zumindest wenn man den Akku kaufen statt mieten möchte, kann jedoch trotzdem mit der Karosserie inklusive integrierter Solarpaneele, bidirektionalem Laden und optionaler Anhängerkupplung punkten.
Auch der e.GO Life von e.GO Mobile soll ab 15.April 2019 endlich zum Kunden gehen. Noch gilt für den kleinen Stadflitzer der Einstandspreis von rund 16.000 Euro, auf den vor allem Pflege- und Lieferdienste neugierig sind.
Im Schweizer Microlino, welcher im nordreihnwestflischen Delbrück nahe Paderborn gefertigt werden soll, erlebt die BMW Isetta aus den 60er Jahren eine zeitgemäße Wiedergeburt.
Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.